Name
Die Frankengasse
 
benannt 1812
benannt
nach
Familienname "Frank" oder "Fränkli".
Name eines ehemaligen Anwohners dieser Gasse.
StrNr 563 .
Quelle Kartei Stadtarchiv
Kreis 1

Planfeld

d4

Quartier(e) Altstadt rechts der Limmat PLZ 8001
   
   
Beginn bei Oberdorfstrasse 32 Quartier Altstadt rechts d. L.
verläuft über   Quartier  
Ende bei Trittligasse 34 Quartier Altstadt rechts d. L.
       
frühere
Namen
Zweite Gasse Jahr 1790
Fränklis Gässli 1637
Mittlere Gasse 1442
   
       
Zusatztext Die Frankengasse in alten Zeiten

Wir führen heute mit unserem ersten Bilde aus dem Stadtinnern den Leser ein einen Stadtteil, der, obschon mitten im städtischen Gebiet gelegen, vielen Zürchern weniger bekannt ist, als das entfernteste Aussenquartier, ja wir glauben nicht fehlzugehen, wenn wir sagen, dass es unter uns manche gibt, die noch nie dort gewesen sind.

Es ist dies die Neustadt, das Konglomerat kleinerer, meist bescheidener Häuser, das vom Hirschengraben her durch die Winkelwiesgasse, von der Kirchgasse durch die Neustadtgasse, von der Oberdorfstrasse durch die Trittligasse zugänglich ist. Von Wagengerassel wird man dort oben wenig gestört und vom Volksgedränge ist daselbst nicht viel zu sehen, still und beschaulich ist es in jenen schmalen Gassen.

Es sind deren vier; die querlaufende Neustadtgasse, die ehemals die vordere Gasse genannte Schlossergasse, die Frankengasse ehemals die mittlere benannt, und die Trittligasse, früher das hintere, auch das "ussere" Gässli. Es war dieser dem Grossmünster nahe gelegene Stadtteil in der katholischen Zeit ein eigentlich geistliches Quartier.

Wie die Chorherren des Grossmünsterstiftes ihre Pfrundhäuser an den beiden Kirchgassen, an der Münstergasse und teilweise auf Dorf hatten, so bewohnten die Kapläne die ihrigen in der Neustadt; es bestanden zur Zeit der Kirchentrennung (1525) daselbst neun Kaplaneihäuser, drei an der mittlern und sechs an der hintern, der Trittligass. An dieser letzteren finden sich in alten Verzeichnissen von 1428 und 1451 überdies ein Schwester- und ein Bruderhaus.

Der Kuriosität wegen führen wir hier die Namen der Häuser auf, welche an der Frankengasse bestehen, deren Ansicht wir hier bringen. Es sind: das Haus zu den vier Winden, der hintere Grundstein, das goldene Kleinod, der Falke, der Schütz, die Tanne, der Tannenbaum, die Sonnenuhr, der weisse Bär, der schwarze Bär, das Paradies, die Arche, der Jahrmarkt, das Haus zur Agleien, der kleine Karel, der grosse Karel, die Sonnenblume und die Tulipan.

Quelle: Zürcher Wochen-Chronik vom 28. März 1903

 

       
Abbildung
Bildtext Die Frankengasse in der Neustadt
Bildquelle Zürcher Wochen-Chronik aus dem Jahre 1903
   
Zusatztext Die Frankengasse

Die Frankengasse befindet sich im Zürcher Stadtkreis 1 am rechten Limmatufer. Die Gasse beginnt an der Oberdorfstrasse Höhe Haus Nr. 32 und mündet in die Trittligasse auf Höhe Haus Nr. 34 ein. Noch 1637 bekannt als "Fränklis Gässli". Der Name stammt nicht, wie vielleicht vermutet, von der Schweizer Währung Franken, sondern von einem Anwohner der den Familiennamen Frank oder Fränkli trug.

Die Frankengasse steigt von der Oberdorfstrasse empor in die Neustadt. 1442 hiess sie noch "die mittlere Gasse", auf dem Müller-Plan der Stadt Zürich (um 1790) bereits "die zweite Gasse". Bereits auf dem 1814 herausgegebenen Plan des Ingenieurs Breitinger erscheint der heutige Strassennamen Frankengasse.

 

       
Abbildung
Bildtext Zwischen der Oberdorfstrasse 32 und 34 beginnt hier die aufsteigende Frankengasse.
Aufnahme vom 29. August 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Blick von der Neustadtgasse durch die Frankengasse in Richtung Trittligasse.
Aufnahme vom 3. Juni 2007.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Der Weg durch die Frankengasse führt uns an diesem lauschigen Plätzchen vorbei. Hier quert die Frankengasse die Neustadtgasse. Vor dem Haus Neustadtgasse Nr. 4 treffen wir auf den Klausbrunnen,
der mit Quellwasser gespiessen wird. Aufnahme vom 3. Juni 2007.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick von der Neustadtgasse durch die Frankengasse hinunter in Richtung Oberdorfstrasse.
Aufnahme vom 3. Juni 2007.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung

Bildtext Kurz vor der Einmündung in die Oberdorfstrasse stossen wir auf einen interessierten Anwohner.
Das Zwitschern der Vögel ist aber dann doch viel interessanter als unsere Anwesenheit.

Aufnahme vom 3. Juni 2007.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Das Ende der Frankengasse vor der Abzweigung zur Winkelwiese und zur Trittligasse.
Aufnahme vom 29. August 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick vom Ende der Frankengasse zurück in Dieselbige hinab in die Altstadt.
Aufnahme vom 29. August 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Vom Ende der Frankengasse blicken wir linkerhand auf die Winkelwiese und rechterhand
auf das Ende der Trittligasse. Aufnahme vom 29. August 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Zusatztext Die zweite Gasse

Den oberen Teil der Trittligasse zwischen der heutigen Neustadtgasse und dem heutigen Ende an der Winkelwiese, damals noch eine unverbaute "Winkel-Wiese" bis zu den Schanzen am oberen Hirschengraben, nannte man damals noch die dritte Gasse. Von der wichtigen Kirchgasse her gesehen die dritte parallel verlaufende Gasse. Die erste Gasse entspricht der heutigen Schlossergasse, die Zweite der heutigen Frankengasse.

 

       
Abbildung
Bildtext Die erste (heute Schlossergasse), zweite (heute Frankengasse) und dritte Gasse (Teilstück Trittligasse).
Bildquelle Ausschnitt aus dem Müllerschen Stadtplan von 1793
   
Zusatztext Der Bau des Hauses Frankengasse 5

Aus einer Urkunde im Stadtarchiv datiert vom 4. April 1882 und aufgesetzt vom Stadtrat und dem Kupferschmied Reinhold Wunderli entnehmen wir folgende Information betreffend dem Wohnhaus an der Frankengasse 5: "Auszug aus dem Protokoll des Stadtrates: Kupferschmied Reinhold Wunderli, Besitzer des Hauses an der Frankengasse 3 (Assekuranznummer 139a), beabsichtigt, auf dem neben dem Haus befindlichen Grundstück ein Werkstattgebäude zu erstellen.

Die Herren Baur und Nabholz (Anm. Johannes Baur - Baugeschäft) legen die entsprechenden Pläne zur Genehmigung vor. Das projektierte Werkstattgebäude, aus einem Eingang und einheitlichen Arbeitsräumen bestehend, wird ummittelbar an das bestehende Hauptgebäude angeschlossen. Sämtliche Umfassungsmauern sind massiv angenommen, ebenso ist die Decke auf T-Eisen gewölbt gedacht. Es folgen weitere Erklärungen zum Bauprojekt. Der Stadtrat genehmigt das Projekt unter der Bedingung, dass der Kamin über die Firsthöhe der benachbarten Gebäude hinaufgeführt werde."

Quellenangabe: Stadtarchiv Zürich

 

       
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