Eine ehemalige permanente Waffenstellung der besonderen Art finden wir auf der Höhe des Sihlquais 87, gegenüber des Gewerbeschulhauses. Auch sie gehörte, wie die Meisten ihrer Art in und um Zürich, zur einstigen Limmatbefestigung im 2. Weltkrieg. Das besondere an der etwa 1939/1940 entstandenen Waffenstellung war, dass sie in einem ehemaligen Sockel einer Transmissionsstation aus den Jahren 1875/1878 errichtet worden ist.

An den beiden Seiten sind noch heute die beiden Verteidigungsscharten, untere Kante auf Höhe des heutigen Trottoirs, sehr gut zu erkennen. Vor ein paar Jahren war durch eine seinerzeit noch vorhandene Öffnung im Innern die aufgemalte Landerwerbsnummer ZH 468 erkennbar. Diese ehemalige Waffenstellung wurde schon vor Jahren ausser Betrieb genommen und liquidiert, permanent bewaffnet war sie jedoch nie wie die Bezeichnung "Permanente Waffenstellung" fälschlicherweise vermuten liesse. Den meisten heute Vorbeiziehenden dürfte jedoch keiner der beiden ehemaligen Funktionen dieses Bauwerkes bekannt sein.

Als in den Jahren 1875-1878 das Wasserkraftwerk Letten entstand stellte man fest, dass das Werk mehr Energie als nötig erzeugte. Die Stadtverwaltung fand dafür aber eine ambizionierte, aufwändige aber auch äusserst weitsichtige Lösung diese wertvolle Kraft sinnvoll zu nutzen. Über fünf eigens dafür aufgestellte, metallene Transmissionstürme am neu erstellten Sihlquai wurde die überschüssige Antriebskraft vom Wasserwerk Letten      mittels Drahtseilantriebe in die Nähe der bereits bestehenden aber auch teils noch leer stehenden Fabrikbauten geleitet. Ein wichtiger Grundstein zum zukünftigen Industriequartier wurde somit gelegt.

Zwei dieser historischen Sockel ( A  und  B )sind noch heute am Sihlquai zu erkennen.

Vis-à-vis Sihlquai 87  A
Am Standort der ehemaligen städtischen Filteranlagen wo sich heute die Berufsschule befindet. In diesen Sockel wurde in den Jahren 1939/1940 eine permanente Waffenstellung der Limmatbefestigung eingebaut. Diese wurde jedoch bereits vor Jahren aufgegeben und die Scharten und Zugänge zugemauert.

Sihlquai 170  B
Am Standort der ehemaligen Städtischen Gasfabrik (zwischen Gasometer-, Fabrik- und Limmatstrasse) und eines Färbereibetriebes (Limmatstrasse 152). Dieser Sockel ist ebenfalls heute noch erhalten und dient heute der lokalen Gasversorgung als Verteilstation. Auf dem Podest wurde für die Öffentlichkeit eine kleine Aussichtsterrasse eingerichtet.

Sihlquai im Bereich 240  C
Meiner Bildinterpretation nach befand sich der dritte Turm direkt auf dem Dach der ehemaligen Maschinenfabrik (Sihlquai 240) und der einstigen Zwirnerei (Sihlquai 244). Meinem Wissen nach ist von dieser ehemaligen Installation nichts mehr erkennbar.

Sihlquai im Bereich 266  D
Diente meines Erachtens hauptsächlich dazu die Verbindung unter dem Eisenbahnviadukt hindurch zur Stadtmühle sicherzustellen. Meines Wissens nach keine Spuren davon mehr vorhanden.

Sihlquai im Bereich 300  E
Zur Versorgung der Stadtmühle die sich noch heute hier befindet. Auch von diesem Sockel ist meines Wissens nach keine Spur mehr vorhanden.